Blu-ray Review: The Perfect Insider Volume 2

Ein Blick in die Vergangenheit

Ein gutes Mysterium ist schwer zu schreiben. Vor allem, wenn es im Mittelpunkt einer ganzen Serie steht. Die Hinweise innerhalb der Serie dürfen nicht zu offensichtlich sein, schließlich ist es langweilig, wenn der Zuschauer es schon nach zwei Folgen gelöst hat. Auf der anderen Seite verliert der Zuschauer schnell das Interesse, wenn es nicht regelmäßig ein paar neue Erkenntnisse gibt. Es ist eine Frage der Balance, man muss dem Zuschauer genug Puzzle teile geben um voran zukommen aber nicht die, welche das Gesamtbild sofort enthüllen.

 

Nachdem wir bereits die erste Volume unter die Lupe genommen haben, wollen wir euch verraten ob The Perfect Insider Vol. 2 dies schafft oder versagt.

 

 

Die geniale Shiki Magata und ihr Onkel, der Direktor des Forschungsinstituts, wurden ermordet. Niemand weiß, wer dahinter steckt. Gerade Shikis Tod ist rätselhaft, aber auch der Mord am Direktor wirft einige Fragen auf. Nishinoso und Saikawa müssen sich entscheiden ob sie weiter in die Sache verwickelt werden möchten oder aber zurück zu ihrer Reisegemeinschaft gehen. Die Mitarbeiter des Instituts derweil bitten sie in jeden Fall Stillschweigen zu bewahren…



Die Charaktere kommen in den 4 Folgen dieser Volume zu nur wenigen neuen Erkenntnissen. Nishinoso und Saikawa kommen zwar zu dem Schluss, dass es irgendeine Verbindung zu dem Mord an Shikis Eltern geben muss, doch können sie hauptsächlich nur spekulieren. Das Publikum genießt zumindest den Luxus von Flashbacks und sieht, was wirklich vorgefallen ist.



Nishinoso und Saikawa konzentrieren sich von daher darauf so viel über Shiki zu lernen wie möglich und befragen die Personen in ihrem Umfeld, wie beispielsweise Shikis Schwester und ihre Tante, welche beide zusammen mit dem Direktor kurz vor seinen Tod an dem Institut angekommen sind. Ihre Rollen bestehen auch hauptsächlich darin, ein wenig Exposition zu liefern, wodurch die Verbindung zu Shiki das einzige ist, was sie wirklich interessant macht.



Der große Fokus liegt darauf, so viel wie möglich über Shiki herauszufinden. Das meiste ist auch sehr faszinierend und leicht verstörend. Allerdings hat man nur bei den Flashbacks das Gefühl, dass es wirklich vorangeht, während die Haupthandlung um den Mord eher stillsteht. So geht eine Folge mehr oder weniger darum, ob Nishinoso und Saikawa weiter ermitteln sollen oder nicht. Auch wenn in dieser Folge ihre Charaktere und ihre Eigenheiten ganz gut zur Geltung gekommen sind, wurde in dieser Folge hauptsächlich rekapituliert, was sie bis zu diesen Punkt wissen - nur um quasi zu dem Schluss zu kommen, dass sie kaum etwas herausgefunden haben.



Aber auch Nishinosos Vergangenheit wird etwas näher betrachtet. Dieses Mal wird sich ein wenig mehr mit ihrer Kindheit und dem Tod ihrer Eltern befasst als mit ihrer Unterhaltung mit Shiki, wobei diese als Katalysator für die aufkommenden Erinnerungen dient. Dabei wird auch ihre Beziehung zu Saikawa in ein ganz neues Licht gerückt wird. Sie geraten auch in einigen Diskussionen aneinander, wobei die Unterschiede in ihren Denkmustern offensichtlich werden.



Am frustrierendsten jedoch ist, dass man eigentlich kaum einem Stück weiter ist. Die größte Erkenntnis, zu welcher der Cast gekommen ist, ist dass der Mord vermutlich irgendwie mit dem Mord an Shikis Eltern zu tun hat. Dies ist eine gute Erkenntnis für die Charaktere, aber recht offensichtlich für den Zuschauer, schließlich wurde es ja immer und immer wieder erwähnt, während ständig Flashbacks gezeigt werden, welche die Kindheit Shikis thematisieren. Es gibt einfach keine wirklichen neuen Hinweise, die reichen, um selbst irgendwelche Theorien über die Identität des Mörders aufzustellen. Es ist zwar durchaus fesselnd, was man alles über die Vergangenheit der Charaktere lernt, doch wünscht man sich auch ein wenig, dass auch in der Gegenwahrt irgendwelche Fortschritte gemacht werden.

 

 

Die Animationsqualität und die Liebe fürs Detail sind wie in der ersten Volume beeindruckend. Die hohe Qualität kommt vielleicht am besten zur Geltung in einer Art Traumwelt, die durch eine Maschine geschaffen wurde und Nishinoso benutzt wird.



Was vielleicht noch erwähnenswert ist, ist eine Unterhaltung zwischen Saikawa und Shikis Schwester, welche komplett auf Englisch geführt wird. Diese ist verhältnismäßig gut in Szene gesetzt und man kann ihr selbst ohne Untertitel recht gut folgen. Die Grammatik weist keine schwerwiegenden Fehler auf und selbst die Aussprache, wenn auch nicht perfekt ist, für das was man von anderen Animes gewohnt ist, recht gut.

 

 

Es gibt keine wirklichen Neuzugänge im Cast, daher gibt es kaum etwas zusagen was wir nicht schon in unserer letzten Review erwähnt haben. Die deutsche Vertonung ist gut gelungen, alle Sprecher sind passend besetzt.

 

Die Untertitel unterscheiden sich wie bei der letzten Volume von denen, welche ihr auf unserer Seite findet, doch die Übersetzung ist genau und es sind keine Fehler aufgefallen.



Wie bei Technik sollte man vielleicht auch die Unterhaltung zwischen Saikawa und Shikis Schwester erwähnen. Diese wurde auch in der deutschen Synchro auf Englisch neu vertont. Die Sprecher bietet ebenfalls eine gute Leistung. Die Aussprache sitzt im Großen und Ganzen, auch wenn es offensichtlich ist, dass es von keinem der beiden die Muttersprache ist.

 

 

+Gute Charakterisierung des Hauptcasts

+Interessante Flashbacks

+Gute Lokalisierung

+Überraschend gutes Englisch in beiden Tonspuren

-Ermittlungen in der Gegenwart stehen mehr oder weniger still

 

The Perfect Insider Vol. 2 setzt die Serie interessant fort. Es ist leicht frustrierend, dass die Charaktere im eigentlichen Mordfall nicht wirklich vorankommen. Stattdessen wird sich eher auf die Vergangenheit fokussiert, welche allerdings auch den Zuschauer fesselt.

 

The Perfect Insider Vol. 2 könnt ihr hier auf DVD und Blu-ray kaufen. Falls ihr euch noch nicht sicher seid, ob sie euer Geld wert ist, könnt ihr sie auch hier kostenlos bei uns sehen. (Wir würden uns aber dennoch freuen, wenn ihr die Kollegen von Universum ebenfalls unterstützt ;) )

 

© MORI Hiroshi KODANSHA/THE PERFECT INSIDER Committee


Sämtliche Aussagen dieser Rezension reflektieren lediglich die Meinung des Autoren und nicht die von Crunchyroll und seiner Partner.

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