Blu-ray Review: The Testament of Sister New Devil Vol. 1
Knackige Action und sehr viel nackte Haut

Nach mehrfacher Verschiebung gibt es jetzt endlich die erste Volume des Ecchi-Anime The Testament of Sister New Devil auf DVD und Blu-ray. Darauf befinden sich die ersten 6 Folgen, die manch einer vielleicht schon aus der “Prosieben MAXX Anime Nacht” oder unserem Simulcast kennt. Wir haben sie uns ausführlich angesehen und wollen euch kurz erzählen, um was es geht, für wen diese Serie etwas ist und warum sich selbst für Kenner unseres Streams ein zweiter Blick möglicherweise lohnen könnte.
Es kommt sicher nicht häufig vor, dass man 2 Schwestern auf einen Schlag bekommt. Und dann sind beide auch noch bildhübsch. Dieses neue „Familienglück“ erfährt unser Protagonist Basara Toujou, nachdem ihm sein Vater die Geschwister Mio und Maria vorstellt. Diese Situation entpuppt sich zu Beginn als nicht sehr einfach, hat doch Basara einen eher schlechten ersten Eindruck hinterlassen, als er mit der üppigen Mio eine mehr als unglückliche Begegnung auf der Toilette hatte.
Mit der Zeit schafft er es, das Eis langsam zu brechen, und beginnt sogar sich als echter Bruder zu sehen und die beiden in sein Herz zu schließen. Nur um eines Nachts dann die verhängnisvolle Entdeckung zu machen, wer und was die beiden wirklich sind. Mio ist nämlich die Tochter des letzten Dämonenkönigs und die zierliche Maria ein Sukkubus, die als loyale Dienerin ihr zur Seite steht. Sie haben sich das Haus der Toujous als ihren neuen Unterschlupf auserkoren und nachdem sie bereits Basaras Vater mit Zauberei weg geschickt haben, soll er ebenso kurzerhand vor die Tür gesetzt werden. Die Betonung liegt auf “soll”, denn es gibt eine weitere überraschende Wendung: Basara und sein Vater sind nämlich keine normalen Menschen, sondern ehemalige Helden, die Erzfeinde der Dämonen. Dementsprechend misslingt die Übernahme und der sichtlich geschockte Basara schickt die beiden fort.
Bei einem Telefonat mit seinem Vater erfährt Basara nicht nur, dass dieser bereits davon weiß, sondern auch die Hintergründe warum er sie aufgenommen hat. Mio besitzt unglaubliche Kräfte, und durch den Tod ihres Vaters sind die Schergen der Dämonenwelt jetzt hinter ihr her. Im Haus der Toujous wollte er ihnen Sicherheit gewähren. Das überzeugt auch Basara, der deswegen beschließt, ab sofort beide zu beschützen.
Damit das klappt, hat Maria kurz darauf eine super Idee: Der Meister/Diener Pakt. Dieser soll zwischen Basara und Mio abgeschlossen werden, und hat den Vorteil, dass sie dadurch immer prüfen können, wo der jeweils andere ist, egal wie weit entfernt sie voneinander sind. Mio sollte eigentlich den Part als Meisterin übernehmen, aber es scheint etwas schief zu gehen, und plötzlich ist Basara der Meister und Mio die Dienerin. Wäre alles nicht so schlimm, hätte Maria nicht ein kleines, aber feines Detail ausgelassen.
Wann immer der Diener schlechte Gedanken über seinen Meister hegt, wird dieser mit einer Art sexuellen Erregung bestraft. Nur der Meister kann mit ordentlicher Handarbeit diesen Status der Ekstase wieder rückgängig machen. Auf Basara wartet dementsprechend viel Arbeit und auf den Zuschauer ein paar wirklich heiße Szenen, nachdem Mio kurz darauf von besagtem Problem heimgesucht wird. Auch danach scheint kein Alltag ein zukehren, denn plötzlich trifft Basara, der die Schule gewechselt hat, auch noch auf seine Kindheitsfreundin Yuki Nonaka. Die gehört auch zum Heldenclan, und ist überhaupt nicht darüber erfreut, dass Basara 2 Dämonen bei sich aufgenommen hat. Zu allem Überfluss taucht auch noch kurz darauf ein mysteriöser Mann mit Maske auf, der es auf Mio abgesehen hat. Mit seinen mächtigen Fähigkeiten stellt er unsere Protagonisten auf eine schwere Probe.
Basara Toujou
Er ist der Protagonist der Serie und ein ehemaliges Mitglied des Heldenclans. Wenn es eng wird, stellt er das Wohl derer, die ihm wichtig sind, gerne über das eigene und handelt daher nicht selten etwas halsbrecherisch. Zudem trägt er als Bürde eine dunkle Vergangenheit mit sich. Gesprochen im Japanischen von Yûichi Nakamura (u. a. Tomoya Okazaki aus Clannad) und im Deutschen von Oliver Scheffel (u. a. Guren Ichinose aus Seraph of the End).
Mio Naruse
Die vollbusige Dämonin und Tochter des ehemaligen Herrschers der Dämonenwelt wirkt anfangs etwas abgeneigt gegenüber Basara. Doch im Laufe der Handlung kommen sich die beiden immer näher und es scheinen Gefühle im Spiel zu sein, die über das normale Geschwisterdasein hinausgehen. Mio wird im Japanischen von Ayaka Asai (u. a. Hazuki Katou aus Hibike! Euphonium) vertont und im Deutschen von Katharina von Daake (u. a. Yui Kotegawa aus To Love-Ru: Trouble)
Maria Naruse
Maria ist frech, clever und hat einen eher kindlichen, unterentwickelten Körper, der so seine eigenen Reize bei einem gewissen Publikum hat. Denn jede Harem Show benötigt ihren Quoten-Loli. Da sie selbst ein Sukkubus ist und Basara mit Mio verkuppeln will, heckt sie gerne ein paar perverse Pläne aus um die beiden in erotische Verstrickungen zu bringen. In gefährlichen Situationen ist sie speziell wegen ihrer Intelligenz von Nutzen. Im Japanischen leiht ihr Kaori Fukuhara (u. a. Tsukasa Hiiragi aus Lucky☆Star) ihre Stimme, und im Deutschen Mia Maron, welcher hier ihr Animedebüt feiert.
Yuki Nonaka
Basaras Kindheitsfreundin und Mitglied des Heldenclans. Sie fühlt sich zu Basara hingezogen und weiß auch als eine der wenigen über Basaras dunkle Vergangenheit. Anfangs ist es unklar ob sie Freund oder Feind ist, da sie auf der einen Seite Gefühle für Basara hegt, aber ihre Aufgabe als Heldin die Dämonen zu bekämpfen im Weg steht, ihm und seine Schwestern zu helfen. Im Japanischen gesprochen von Sarah Emi Bridcutt (u. a. Chika Homura aus HaruChika: Haruta to Chika wa Seishun suru) und im Deutschen von Leslie-Vanessa Lill ( u. a. Ami Mizuno aus Sailor Moon Crystal)
???
Dieser mysteriöse Mann mit Maske hat es auf Mio abgesehen. Seine Identität ist unbekannt. Aber er ist sehr mächtig, und bereitet unserer Truppe schon früh große Schwierigkeiten. Im Japanischen gesprochen von Tomokazu Sugita (u.a. Gintoki Sakata aus Gintama), und im Deutschen von Leonard Hohm (u. a. Daryun aus The Heroic Legend of Arslan)
Wenn heiß gemeint ist, dann in diesem Fall bis zur absoluten Grenze, was zeigbar ist. Es sieht aus wie Sex, es hört sich an wie Sex, aber es ist (noch) kein Sex. Hier werden Körper aneinander gerieben, geleckt und geknetet, was das Zeug hält. Durch einen Vertrag den Basara mit seinen weiblichen Mitstreitern abschließt, muss er diese immer wieder sexuell stimulieren. Man sollte daher schon absoluter Liebhaber von Ecchi sein oder zumindest stark resistent gegen so etwas, da es schon wirklich oft grenzwertig zugeht und die Serie schon gerne als „Soft Hentai“ bezeichnet wird. Dennoch funktioniert das bis zu einem gewissen Grad.
Das liegt daran, dass die Serie bewusst diese Szenen vom Rest trennt. Hier werden Kämpfe oder Handlung nur selten von unnötigen Fanservice und Ecchi-Szenen unterbrochen. Dadurch verkommt die Story nicht so ins Lächerliche, wie das oft in anderen Serien der Fall ist. Die heftigen Ecchi-Szenen, die meist in den ruhigen Momenten eingebracht werden, sind zwar so gesehen unbedeutend für die eigentliche Handlung, aber irgendwo auch das herausragende Merkmal, das diesen Anime prägt. Das ist aber nicht wirklich als Pluspunkt zu verstehen, da hier klar hingewiesen werden sollte, dass weder Charaktere noch die Story wirklich überzeugen, sondern eher austauschbar wirken und man damit punkten will.
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Format: 16:9
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Auflösung: 1920x1080p
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Ton: Deutsch und Japanisch (LPCM 2.0)
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Untertitel: Deutsch
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Laufzeit: 150 Minuten (Folgen 1-6)
Scharf sind neben besagter Szenen auch das Bild. Die von uns gesehene BD-Fassung hat nicht nur die vollen 1080p, sondern auch durchwegs ein klares und reines Bild. Das ist löblich, verdeutlicht aber nur noch mehr ein Problem dieses Animes. Sowohl Optik als auch Animationen sind eher schwach auf der Brust. Hintergründe sind sehr schlicht und simpel. Es fehlt einfach das gewisse Detail, was die Serie weniger wertig macht.
Das Charakterdesign sticht auch nicht heraus und speziell wenn die Charaktere weiter weg stehen, verlieren sie sehr schnell viel Detail oder wirken ungenau gezeichnet. Die Animationen sind zweckmäßig, wirken aber in manchen Szenen ein wenig unrund und/oder könnten flüssiger sein. Eine komplette Ausnahme stellen hier wohl die Ecchiszenen da. Hier wurde deutlich mehr Aufwand reingesteckt. Weibliche Rundungen werden dank mehr Detail deutlich besser betont und die Proportionen durch bestimmte Positionen und Kameraeinstellungen hervorgehoben. Auch die Bewegungen passen gut dazu und lassen ein durchaus erotisches Gesamtpaket zurück.
Der Sound kommt sowohl im japanischen als auch deutschem Dub im typischen LPCM 2.0. Das ist nicht überragend, aber durchaus absoluter Standard im Animebereich. Zu keinem Zeitpunkt ist dieser negativ aufgefallen. Soundeffekte sind gut und es gibt keine nennenswerten Unstimmigkeiten in der Stärke oder Höhe. Der unterlegte Soundtrack im Anime selbst ist auch durch die Bank weg passend gewählt. Erwähnenswert wäre hier aber dennoch höchstens das Opening, das wirklich nicht schlecht ist, sowohl von den gewählten Szenen als auch der Song selbst.
Wer sich das Cover der ersten Volume ansieht, wird merken, dass sich darunter der Begriff „Director’s Cut“ befindet. Als wir zu Beginn erwähnt haben, dass es sich möglicherweise für Kenner der Serie lohnen könnte, war dies gemeint. Denn dabei handelt es sich um die kompletteste Version ohne fehlende Szenen und ganz ohne Zensur, die so nie im TV ausgestrahlt wurde. Wem das also bisher noch nicht genug war, oder neugierig ist, was bisher nicht gezeigt werden konnte, kann das hiermit nachholen.
Über den deutschen Sprechercast kann folgendes gesagt werden: Niemand ist komplett fehlbesetzt. Manche Stimmen sind vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nach wenigen Folgen ist auch das verflogen. Natürlich absolut professionell und auch heikle Szenen wurden zufriedenstellend gelöst. Wirklich gut besetzt ist aber keiner, bzw. hat man das Gefühl das es noch besser gehen könnte. Dementsprechend kommt es nicht an den überzeugenden japanischen Dub heran. Trotzdem ein Lob an dieser Stelle, speziell an Mios Sprecherin Katharina von Daake, dass man auch bereit ist, diese teils pikanten Szenen mit solch einem Einsatz zu vertonen.
Über die Untertitel kann nicht gemeckert werden. Schön in Weiß, nicht zu groß, nicht zu klein, gut lesbar und natürlich auch wichtig: Fehlerfrei! Auch zusätzliche Beschriftungen wie z.B. eine Milch wird dann per Untertitel kurz angezeigt, was auch löblich ist. Die Menüführung ist gut aufgeräumt und schön designt. Alles ist einfach und klar. Gibt auch nicht zu viele Punkte. Einen kleinen Schnitzer hat man sich aber bei den Kapiteln erlaubt. Das Opening ist kein eigenes Kapitel, dementsprechend ist es auch nicht möglich, dieses zu überspringen. Wer das also nicht anhören will, muss manuell vorspulen. Das ist nervig und absolut unnötig. Außer dieser Kleinigkeit gibt es aber hier nichts zu beanstanden.
Auf dem Silberling befinden sich als Bonus ein Clean Opening (ohne Untertitel), ein paar Trailer zu anderen Peppermint Animes und 2 Special Episoden. Die ersten beiden Extras sind absoluter Standard, die beiden Minispecials dagegen eine nette zusätzliche Dreingabe - aber auch wirklich nicht mehr. Mit gerade mal 3 Minuten Laufzeit sehr kurz, zudem gibt es diese nur auf Japanisch mit Untertiteln, und sind eigentlich eher eine Kommentierung bereits aus den Folgen bekannter Szenen.
Verpackt wurde das Ganze in einem durchaus schicken Digipack. Sowohl auf der Innenseite als auch auf der Rückseite bekommt man ein schönes Artwork präsentiert, das mit ein paar schlichten Verzierungen wirklich stimmig daherkommt. Wäre da nicht das Problem, dass es leider wenig robust ist. Hier ist man bei Peppermint wieder eher ins alte Muster zurückgefallen.
+ gute Balance zwischen Action und Erotik
+ lange, und vor allem intensive Ecchi Szenen für Liebhaber des Genres
- austauschbare Charaktere
- flache, klischeehafte Story
- simple Optik und schwache Animationen
The Testament of Sister New Devil ist ein Anime, der Spaß machen kann, vorausgesetzt man kann mit der Kombination Ecchi + Fantasy/Action etwas anfangen. Ironischerweise ist nämlich dank einer Trennung diese Kombination gelungen. Ein Meisterwerk darf man aber nicht erwarten. Story, Charaktere, Musik als auch Animationen sind irgendwo zwischen solide bis schlecht. Die Ecchi Parts sind so stark und teils grenzwertig, dass man sich lieber ein paar Ausschnitte zuvor ansieht, bevor man eine Entscheidung trifft. Einen Ersteindruck könnt ihr bei uns kriegen, die extremsten Szene sind jedoch der Blu-ray vorbehalten. Die Lokalisierung von Peppermint ist ordentlich, aber reißt keine Bäume aus. Wer über das hinwegsehen kann, vielleicht noch ein großer Anhänger des Ecchi Genres ist und auf der Suche nach neuem Futter, dem kann man diese Serie ans Herz legen.
Falls ihr interesse an der Serie haben solltet findet ihr sie hier auf DVD und Blu-ray. Ihr könnt euch die Serie auch bei uns kostenlos angucken, doch für das volle Erlebnis empfehlen wir euch die Peppermint-Veröffentlichung zuzulegen.
~ArminKO90
Sämtliche Aussagen dieser Rezension reflektieren lediglich die Meinung des Autoren und nicht die von Crunchyroll und seiner Partner
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